Vokalexpedition - der Klang der Kirchen
Eine Ära in meinem Leben geht zu Ende!
In 25 Jahren habe ich den Kurs „Vokalexpedition“
„Klang der Kirchen“ 55 mal gehalten.
25 Jahre in der Toskana, zusammen mit Jörg Schaden
und 20 Jahre in Südtirol im Vinschgau, zusammen mit Helga Karner.
Die Idee zu diesem Kurs bekam ich auf einer Pilgerreise in Burgund.
Meine Reise begann in Dijon, wo ich die Krypta von St. Bénigne besuchte.
Draußen tobte ein heftiges Gewitter und ich war ganz alleine in dem dunklen Raum.
Als ich die Treppe zum Märtyrer Grab des heiligen Bénigne hinunter ging, bekam ich einen heftigen Schlag gegen meinen Oberarm. Aber da war Niemand.
Ich stellte mich in die Rotunde und begann Klänge mit Vokalfolgen zu singen.
Meine Stimme hörte sich an wie eine große Wagner Stimme mit viel Vibrato
und großem Volumen. Das war doch gar nicht ich. Ich war erstaunt, ja überwältigt.
Wie würde meine Stimme in einer anderen Kirche klingen?
Ich besuchte Autun, Saulieu, Vézelay und wartete immer ab, dass ich ganz alleine in den jeweiligen Krypten war und experimentierte mit meiner Stimme. Den größten Unterschied vernahm ich in Metz, in der sogenannten Laterne Gottes. Dort ruht die gewaltige Kathedrale auf ganz dünnen Säulen in der Krypta. Meine Stimme klang wie die Stimme eines zwölfjährigen Knaben, vollkommen rein und ohne jegliches Vibrato.
Einige Jahre später, ich hatte schon einige Kurse mit verschiedenen Themen bei Musica Viva gegeben, fuhr ich im Nachtzug von Florenz nach Hause. In mein Abteil stiegen drei sehr muntere Damen. Sie erzählten mir, dass sie einen Kurs „Singen und Wandern“ in der Toskana gemacht hätten. Ich war natürlich neugierig und fragte, was sie denn so gemacht hätten. Der Wanderführer hatte mit ihnen Volkslieder mit Gitarrenbegleitung gesungen. Aber am letzten Tag seien sie über eine Wiese gelaufen, auf der eine kleine Kirche stand. Die Tür war offen, und sie sangen zum ersten Mal ganz alleine in einem Kirchenraum. Das empfanden sie als das großartigste Erlebnis der Woche.
Ich erinnerte mich an meine Erlebnisse in Burgund und dachte mir, das könne man doch nicht nur einmal, sondern innerhalb einer Woche mehrmals erleben. Die Idee war geboren.
Ich rief Fabian Payer an, der sofort begeistert von meiner Idee war. Er gewann Jörg Schaden als Wanderführer und Kunsthistoriker, und innerhalb kürzester Zeit war die erste „Vokalexpedition“ kreiert. Sie kam ins Programm und war sofort ausgebucht. Fabian fragte mich, ob ich gleich zwei hintereinander machen könne – klar, machte ich. Die Idee fand Interesse bei verschiedenen Zeitungen. Ein langer Artikel von Erich Kasberger über die Reise erschien im Zeit Magazin.
Das bayerische Fernsehen drehte im folgenden Jahr eine sehr aufwendige Reportage. Die Reise wurde bei Sonntag Aktuell zur besten Reise gekürt. Ich durfte im ZDF bei Sonntag Aktuell mit Gerd Scobel über meine Arbeit berichten. Der WDR filmte den Kurs im Vinschgau. Die Zeitungen Brigitte, GEO Saison und die FAZ berichteten über „Klang der Kirchen“.
Parallel zu den Kursen in der Toskana und im Vinschgau habe ich zusammen mit Wolfgang Larcher acht Jahre lang Singwochen in Chartres veranstaltet. Larcher war der dortige Kurator der Kathedrale und ein spiritueller Lehrer. Mit ihm haben ich und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wunderbare Erfahrungen sammeln können.
Ich bin voller Dankbarkeit für diese wunderschöne Zeit. Wir haben in den schönsten Kirchen gesungen, viele schöne Musik zum Klingen gebracht, viele interessante Menschen kennen gelernt, herrliche Wanderungen unternommen.
Ich danke Fabian und Ariane Payer für die immer hervorragende Organisation.
Ich danke den Leitern und dem Personal der jeweiligen Kurshäuser, insbesondere Paul Frischmann vom Schloss Goldrain, wo wir 20 Jahre zu Gast sein durften.
Ich danke vor allem Helga Karner und Jörg Schaden, die die besten Kursbegleiter sind, die ich mir vorstellen kann. Ohne ihre Ortskenntnisse, ohne ihr diplomatisches Geschick mit den jeweiligen Pfarrern, Ordensleuten und Küstern umgehen zu können, hätten wir gar nicht die Möglichkeiten gehabt, die Kirchen zu besichtigen und dann auch noch zu besingen.
Dazu ihr Wissen um die kunsthistorischen Fakten, ihre liebevolle Art mit den Kursteilnehmern umzugehen, ihren Humor bei den abendlichen Unterhaltungen, all das hat zum großen Erfolg dieser Kurse wesentlich beigetragen.
Ich danke natürlich auch allen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern für ihre Offenheit und ihr Engagement, sich auf Neues einzulassen. Für ihre Begeisterung für die Musik und die Kirchenräume und für die vielen schönen Gespräche, die wir geteilt haben.
DANKESCHÖN
MERCI MILLE FOIS
MOLTE GRAZIE
Artikel aus der BRIGITTE
Wer hier Urlaub macht, erlebt Ferien mit allen Sinnen: Riecht Lavendel. Sieht Olivenhaine. Schmeckt Chianti. BRIGITTE-Redakteurin Meike Schnitzler wollte hören, wie es klingt, wenn man in den Kirchen der Region singt. Und besuchte einen Chor-Workshop.
Der Klang der Kirchen
unter diesem Titel finden Sie bei youtube einen Film den der WDR 2008 über die Vokalexpedition gedreht hat.
Auf Tournee in der Toskana
Bericht über die 'Vokalexpedition' in BRIGITTE Text: Meike Schnitzler Fotos: Gregor Lengler Heft 5/2007
Tiramisu in a-Moll
Reportagen zur Vokalexpedition die ZEIT
Das sagen Kursteilnehmer zu diesem Kurs:
Heide
Bruni
Iris
Johanna , Ellen , Michaele, Margit, Annegret
Bernhard
Ingeborg u. Michael
Agnès
Karin
Christian
Carola
Josephine
Annerose
Barbara
Rafael
Regina
Ingrid
Sissi